Unfallversicherung

UNFALLVERSICHERUNG

Die Kantonale Unfallversicherung (KUV) hat 2018 eine Zunahme der Sportunfälle festgestellt. Nicht nur beim Sport entstehen Unfälle, sondern auch durch Zeckenbisse. Im Berichtsjahr kam es deswegen zu ausserordentlich vielen Arztkonsultationen. 2018 gab es eine Kooperation mit dem Touring Club Schweiz (TCS) und der Regionalpolizei Aargau: Kindergarten-Kinder erhielten anstelle des Leuchtdreiecks eine Sicherheitsweste. Sie erhöht die Sichtbarkeit und führt somit zu weniger Unfällen.

Unfallversicherung

Im Rahmen der obligatorischen Unfallversicherung (UVG) versichert die KUV das Personal des Kantons und die vom Kanton ganz oder teilweise besoldete Lehrerschaft, die Mitarbeitenden von Spitälern, öffentlich-rechtlichen Anstalten sowie von gemeinnützigen Institutionen. Der Versicherungsbestand ist über die Jahre weitgehend stabil. Per Ende 2018 bestanden 21 Verträge (2017: 21). Die gesamte versicherte Lohnsumme betrug rund CHF 2.0 Mrd. (2017: 2.0 Mrd.) und die Prämieneinnahmen beliefen sich auf CHF 19.85 Mio. (2017: 20.61 Mio.).

Die Versicherungsleistungen der obligatorischen Unfallversicherung nach UVG werden in Kurz- und Langfristleistungen eingeteilt. Unter Kurzfristleistungen werden die Heilungskosten, wie Arzt- und Spitalrechnungen, sowie die Taggeldleistungen zusammengefasst. Rentenzahlungen werden in den Langfristleistungen ausgewiesen.

Bei der KUV sind im Berichtsjahr 1’008 Berufsunfälle (2017: 997) und 3’205 Nichtberufsunfälle (2017: 3’081) gemeldet worden. Es wurden gesamthaft CHF 20 Mio. (2017: CHF 19.3 Mio.) an Versicherungsleistungen erbracht. In dieser Summe sind auch Leistungen für Unfälle enthalten, welche sich vor dem Berichtsjahr ereignet haben, jedoch Zahlungen im Berichtsjahr zur Folge hatten.

Im Bereich der Nichtberufsunfälle nimmt die Sparte mit den Sportunfällen wieder zu. Die AGV bearbeitete im Berichtsjahr rund 2’100 Sportunfälle. Sie betragen rund 65 Prozent aller gemeldeten Nichtberufsunfälle. Sie sind eine Folge unserer aktiven und gesundheitsbewussten Lebenseinstellung. Je mehr sich die Gesellschaft sportlich betätigt, umso mehr können Unfälle bei diesen Aktivitäten geschehen.

  • A = Sturz
  • B = Schnitt-/Stichverletzung
  • C = Biss-/Stichverletzung durch Tier
  • D = Anstossen/Anschlagen
  • E = Einklemmen/Quetschen
  • F = Kontakt mit Person/Tätlichkeit
  • G = Fremdkörper in Auge, Nase, Ohr, Mund
  • H = Einatmen von Dämpfen
  • I = Verbrennung
  • J = Stolpern/Umknicken
  • K = Übrige Ursachen

Pensionäre

Pensionierte Kantonsangestellte haben die Möglichkeit, bei der AGV eine Zusatzversicherung abzuschliessen. Die Leistungen sind pro Schadenfall auf CHF 15’000.00 limitiert. 889 (2017: 833) Personen besitzen eine solche Police bei der AGV. Die Jahresprämie beträgt CHF 96.00 (2017: CHF 96.00). Das Prämienvolumen im Betrachtungszeitraum betrug CHF 85’344.00 (2017: CHF 79’968.00). Demgegenüber wurden im Berichtsjahr 29 neue Schadenfälle gemeldet (2017: 32), welche mit einer Totalschadensumme von CHF 31’468.00 (2017: CHF 51’451.00) zu Buche schlagen.

Renten

Die AGV hat im Berichtsjahr 118 aktive Rentenfälle mit einem jährlichen Rentenbetrag von CHF 3.67 Mio. (2017: 3.52 Mio.). Es wurden im Beobachtungszeitraum 2 Renten eingestellt. 4 weitere wurden einer Rentenrevision unterzogen, was in allen Fällen eine tiefere Rente zur Folge hatte. Die Einsparung durch diese Massnahmen betrug CHF 182’000.00.

Es sind im Berichtsjahr 6 neue Rentenfälle hinzugekommen. Es mussten Rückstellungen für diese Fälle in der Höhe von CHF 3.76 Mio. getätigt werden.

Case Management

Das Case Management der AGV begleitet Personen nach einem schweren Unfall ober bei bleibenden Einschränkungen auf dem Weg der Wiedereingliederung oder der Umschulung in enger Zusammenarbeit mit dem Arbeitgeber, der IV-Stelle und den involvierten Ärztinnen und Ärzten.

Im Berichtsjahr hat das Case Management 101 neue Fälle übernommen (2017: 96).

Regress

Bei Schadenfällen mit involvierten haftpflichtigen Dritten wurden im Berichtsjahr total CHF 1.27 Mio. (2017: 745'000) zurückgefordert und als Regresseinnahmen verbucht. Dies entspricht rund 6.32 Prozent der Versicherungsleistungen.

Prävention

Ein Drittel aller Taggeldzahlungen entfällt auf die Unfallursache «Stolpern und Stürzen». Die im Jahr 2017 erstmals durch die KUV durchgeführten Workshops zum Thema «Stolpern und Stürzen» wurde im Jahr 2018 in Zusammenarbeit mit der Beratungsstelle für Unfallverhütung wiederholt.

Im Berichtsjahr führten ausserordentlich viele Zeckenbisse zu Arztkonsultationen. Zeckenbisse gelten als Unfall. Durch den Zeckenbiss einer infizierten Zecke können zwei Krankheitsbilder entstehen: Einerseits die Lyme-Borreliose, eine akut oder auch chronisch verlaufende Infektionskrankheit, welche mehrere Organe wie auch das Nervensystem befallen kann. Anderseits die gefürchtete, durch Zecken übertragbare Hirnhautentzündung (FSME). Gegen die Hirnhautentzündung kann man sich präventiv impfen lassen.

Im Rahmen eines Pilotprojektes hat sich die AGV massgeblich an den Kosten für eine FSME-Impfung für die Mitarbeitenden des Kantonsspitals Baden beteiligt. Die Auswertung dieses Pilotprojektes erfolgt Anfang 2019.

Als weiteres Projekt im Sommer 2018 hat die AGV in Kooperation mit dem TCS und der Regionalpolizei Aargau die Finanzierung der Leuchtwesten für alle Kindergarten-Kinder im Kanton Aargau übernommen. Der Verkehr hat in den letzten 25 Jahren um ein Vielfaches zugenommen und damit steigt auch das Sicherheitsbedürfnis für unsere jüngsten Versicherten. Das bisherige Leuchtdreieck wurde durch eine Sicherheitsweste ersetzt. Die Westen sind mit vielen Reflektoren versehen und einfach anzuziehen. Durch diese Sicherheitsweste wird die Sichtbarkeit der Kinder massiv erhöht, was in der Folge zu weniger Unfällen führt.

Eltern und Lehrpersonen wurden nach der Einführung der neuen Westen befragt: Die grosse Mehrheit ist von der Sicherheitsweste überzeugt. Die verbesserte Sichtbarkeit wird dabei genauso oft genannt wie die gute Qualität.

Leuchtweste für Kindergartenkinder, Vorderansicht
Leuchtweste für Kindergartenkinder, Rückansicht

Audit

Seit 2010 wird die KUV alle 2 Jahre einem externen Audit unterzogen. 2018 erfolgte dieses Audit zum vierten Mal. Überprüft wird, ob die KUV die Leistungen gemäss der aktuellen Gesetzgebung und der geltenden Gerichtspraxis ausrichtet. Beurteilt wird weiter, ob die Fallführung den internen Vorgaben und Weisungen entspricht und die Schadenfälle transparent, zeitnah und kundenfreundlich geführt werden.

Die Prüfergebnisse waren sehr erfreulich. Gesamthaft erreichte die KUV im Audit von 2018 93 Prozent der maximalen Punktzahl. Dies entspricht demselben Prozentsatz wie beim letzten Audit von 2016. Besonders hervorgehoben wird die überdurchschnittliche Kompetenz und der persönliche Kontakt zwischen Versicherten und dem Leistungsspezialisten.

Die KUV ermittelt systematisch die Zufriedenheit der verunfallten Personen bei der Schadenfallbearbeitung. Die Rückmeldungen dieser Personen bestätigen die gute und professionelle Fallführung der KUV.

Personeller Wechsel in der KUV

Per 31. Dezember 2018 hat die Abteilungsleiterin Gaby Cajochen die AGV auf eigenen Wunsch verlassen. Seit dem 1. Januar 2019 wird die KUV von Nadine Hackl geführt.