Gebäudeversicherung

GEBÄUDEVERSICHERUNG

Mehrere grosse Brände sorgten für eine hohe Feuerschadensumme. Die teuersten fünf Brände ereigneten sich alle in den letzten vier Monaten des Berichtsjahres. Verschiedene Brandstiftungen hielten die Einwohnerinnen und Einwohner von Merenschwand in Atem. Die AGV führte die neu gestaltete freiwillige Versicherung für zusätzliche Aufräumungskosten mit Erfolg ein. Und der Schätzungsprozess wurde auf eine neue technische Basis gestellt.

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Altstadtbrand Aarau

Der 3. September 2019 wird insbesondere den Aarauerinnen und Aarauern noch lange in Erinnerung bleiben. Am Nachmittag brach in der Altstadt von Aarau ein grosses Feuer aus. Glücklicherweise kamen bei diesem Brand keine Personen zu Schaden, und dank des Grosseinsatzes der Feuerwehr wurde noch Schlimmeres verhindert. Insgesamt waren 14 Gebäude vom Brand betroffen. CHF 3.1 Mio. betrug der Schaden an den vier am stärksten betroffenen Gebäuden. Die übrigen Gebäude wiesen zum Glück nur kleinere Folgeschäden auf. Insgesamt belief sich die Schadensumme auf CHF 3.2 Mio. Es handelt sich um den grössten Feuerschaden im Berichtsjahr. Die Brandursache konnte bisher nicht eindeutig ermittelt werden.

Brand in vollem Gang

Brand in vollem Gang

Aufnahme am Tag danach

Aufnahme am Tag danach

Brand im «Go West», ebenfalls in Aarau

Nur kurze Zeit nach dem Altstadtbrand ereignete sich der zweitgrösste Feuerschaden im Berichtsjahr. Am 30. September 2019 wurden drei Gebäude des als «Go West» bekannten Restaurationsbetriebs durch einen Brand in Mitleidenschaft gezogen. Die Schadensumme belief sich insgesamt auf CHF 1.4 Mio. Auch bei diesem Ereignis kamen glücklicherweise keine Personen zu Schaden. Als Schadenursache steht Ende 2019 ein Defekt an einem Kühlschrank im Vordergrund.

Gleich zwei grössere Brände am 30. Oktober 2019

An diesem Tag ereignete sich in Birrhard und in Mellikon je ein Brand. In beiden Fällen überstieg die Schadensumme den Betrag von CHF 1 Mio. In Birrhard wurde ein Gewerbegebäude Opfer der Flammen. Die Schadensumme beträgt CHF 1.2 Mio. Der Brand ist auf einen elektrischen Kurzschluss zurückzuführen. Der Brand in Mellikon betraf hauptsächlich ein Wohn- und Geschäftshaus. Geringere Folgeschäden waren auch an einem zweiten Gebäude zu verzeichnen. Die Schadensumme beläuft sich auf CHF 1.05 Mio. Die Schadenursache ist noch nicht abschliessend ermittelt.

Brand in Holderbank

Am 17. Dezember 2019 brannte die fast 100-jährige Turnhalle in Holderbank. Aufgrund ihrer einzigartigen Konstruktion steht sie unter kommunalem Schutz. Die Schadensumme für die Turnhalle sowie drei weitere, leicht vom Brand betroffene Gebäude beläuft sich auf insgesamt CHF 1.55 Mio. Die Ermittlungen zur Schadenursache sind zurzeit noch im Gang.

Mehrere Brandstiftungen in Merenschwand

Die Einwohnerinnen und Einwohner von Merenschwand wurden in der zweiten Hälfte des Berichtsjahres gleich durch mehrere Brandstiftungen in Atem gehalten. Die beiden ersten Brände wurden Mitte August gelegt, und eine weitere Serie mit sechs beschädigten Gebäuden ereignete sich Anfang Dezember. Glücklicherweise kamen keine Personen zu Schaden. Die Schadensumme für die acht betroffenen Gebäude beläuft sich auf CHF 0.62 Mio., wovon CHF 0.4 Mio. auf den teuersten Schaden dieser Brandserie entfallen. In diesem Zusammenhang steht eine Person unter Verdacht.

Verbesserte freiwillige Versicherung für zusätzliche Aufräumungskosten in der Feuer- und Elementarschadenversicherung

Im Berichtsjahr wurde der Deckungsumfang der freiwilligen Versicherung für zusätzliche Aufräumungskosten (ZAK) bei Feuer- und Elementarschäden deutlich verbessert. Aufräumungskosten fallen nach einem Schadenfall an, wenn zum Beispiel Bauschutt entsorgt werden oder aufwendige Rückbauarbeiten durchgeführt werden müssen. Diese Kosten lassen sich im Voraus nicht festlegen.

Wie bis anhin bleiben in der Grunddeckung der obligatorischen Gebäudeversicherung Aufräumungskosten bis maximal zwölf Prozent der Schadensumme versichert. Diese Deckung ist aber nicht immer ausreichend. Damit auch die übersteigenden Kosten versichert sind, bot die AGV auch schon bisher eine freiwillige Zusatzversicherung an. Kundinnen und Kunden konnten zwischen einem frei wählbaren Frankenbetrag oder einem Prozentsatz des Versicherungswerts des Gebäudes wählen. Die Prämiensätze für die ZAK entsprachen denjenigen für die Feuer- und Elementarschadenversicherung.

Ab 1. Januar 2020 versichert die AGV die ZAK bis zum festgelegten Gebäudeversicherungswert. Dies ist in jedem Fall hoch genug, um Aufräumungskosten vollumfänglich zu decken. Der Prämiensatz beträgt ab dem 1. Januar 2020 einheitlich 0.01 Promille des Gebäudeversicherungswerts. Die Minimalprämie beträgt CHF 5.00, die Maximalprämie CHF 500.00. Zum Vergleich: Für ein Einfamilienhaus mit einer Versicherungssumme von CHF 700’000.00 und 5 Prozent zusätzlichen Aufräumungskosten, das entspricht CHF 35’000.00, belief sich die Prämie für die ZAK bis Ende 2019 auf CHF 11.55. Die Prämie der neuen ZAK beträgt CHF 7.00 für einen Versicherungsschutz von CHF 700’000.00. Damit wird eine massiv bessere Deckung zu sehr moderaten Prämien ermöglicht.

Insgesamt verzeichnete die AGV bei rund 28’000 Gebäuden einen Neuabschluss dieser freiwilligen Zusatzversicherung, ein voller Erfolg. Rund 178’000 Gebäude im Kanton Aargau sind nun für zusätzliche Aufräumungskosten freiwillig versichert.

Modernisierung des Schätzungsprozesses

Die Digitalisierung schreitet weiterhin mit grossen Schritten voran. Die AGV hat im Berichtsjahr den Schätzungsprozess überarbeitet und dem heutigen Stand der Technik angepasst. Damit wird der Schätzungsprozess effizienter durch die Software unterstützt und die bisherige redundante Datenhaltung eliminiert. Neu können die Aussendienstmitarbeitenden die Daten permanent online bearbeiten, und die aktuellsten Daten sind für alle Anwenderinnen und Anwender sofort sichtbar. Diese Anpassung schafft auch wichtige Voraussetzungen für weitere Entwicklungen in den kommenden Jahren. Die Kundinnen und Kunden profitieren, weil der Aussendienst überall Zugriff auf alle Vertrags- und Schadendaten hat und somit umfassend Auskunft geben kann. Dies führt auch dazu, dass Vertragsdokumente rascher ausgestellt und deshalb schneller bei den Versicherten eintreffen.

Kennzahlen Feuer- und Elementarschadenversicherung 2019

  • Der Versicherungswert aller bei der AGV versicherten Gebäude stieg aufgrund der durchgeführten Schätzungen um 2.19 Prozent auf CHF 220.19 Mrd. (2018: CHF 215.48 Mrd.).
  • Die Zahl der versicherten Gebäude stieg per Ende 2019 insgesamt um 0.49 Prozent auf 231’795 (2018: 230’657).
  • Die Nettoprämieneinnahmen betrugen CHF 79.92 Mio. (2018: CHF 78.91 Mio.). Die höheren Einnahmen sind auf die Erhöhung des Versicherungswerts aufgrund der durchgeführten Schätzungen zurückzuführen.
  • Im Vergleich zum Vorjahr blieben die Prämiensätze unverändert. Im Durchschnitt betragen sie für die Feuer- und Elementarschadenversicherung inklusive eidgenössischer Stempelabgabe sowie Präventionsabgaben für den Feuerschutz und die Elementarschadenprävention CHF 0.456 pro CHF 1’000.00 Versicherungssumme und für die Gebäudewasserversicherung CHF 0.261 pro CHF 1’000.00 Versicherungssumme.
  • Im Berichtsjahr wurden insgesamt 8’178 Gebäude geschätzt (2018: 3’932). Die im Vergleich zum Vorjahr deutlich höhere Anzahl Schätzungen ist darauf zurückzuführen, dass die Aussendienstmitarbeitenden im Vorjahr viele Schäden infolge des Sturms Burglind am 3. Januar 2018 sowie eines starken Gewitters am 31. Mai 2018 zu bearbeiten hatten und weniger Schätzungen durchführen konnten.
  • Insgesamt wurden der AGV 4’135 Feuer- und Elementarschäden gemeldet (2018: 12’263). Die Schadensumme betrug CHF 29.92 Mio. (2018: CHF 56.67 Mio.).

Bauzeitversicherung

Nachdem sich drei Jahre in Folge die Anzahl der Anmeldungen für die Bauzeitversicherung reduziert hatte, nahm sie im Berichtsjahr wieder leicht zu und lag bei 3’913 (2018: 3’727). Die Zunahme beträgt damit 5 Prozent (2018: – 4.7 Prozent). Die Entwicklung war allerdings uneinheitlich. Entgegen dem allgemeinen Trend nahm die Anzahl Anmeldungen für neue Wohnbauten um 212 (20 Prozent) ab. Dagegen war bei den übrigen Gebäuden eine Zunahme der Anmeldungen um 276 (39 Prozent) zu verzeichnen. Bei den Umbauten konnte ebenfalls eine Zunahme festgestellt werden. Diese betrug bei den Wohngebäuden 75 Anmeldungen (5 Prozent) und bei den übrigen Bauten 47 Anmeldungen (11 Prozent).

Nachdem letztes Jahr noch eine Zunahme beim Versicherungswert der Bauzeitversicherungen zu verzeichnen gewesen war, reduzierte sich dieser im Berichtsjahr markant von CHF 3.7 Mrd. auf CHF 3 Mrd. Die Reduktion um CHF 0.7 Mrd. entspricht 19 Prozent. Damit wurden im Vergleich zum Vorjahr zwar mehr Projekte in Angriff genommen, aber deutlich weniger investiert. Eine Abnahme war in allen Gebäudekategorien festzustellen, ausser bei den Umbauten in der Kategorie Wohngebäuden. Dort war ein geringer Zuwachs des Versicherungswerts von CHF 1 Mio. (0.25 Prozent) zu verzeichnen. Die Abnahme machte sich am stärksten bei den Neubauten in der Kategorie übrige Bauten bemerkbar. Dort reduzierte sich der Versicherungswert um CHF 340 Mio. (33 Prozent). Fast ebenso stark reduzierte sich der Versicherungswert bei den neuen Wohnbauten, nämlich um CHF 330 Mio. (20 Prozent).

A = Wohnbauten (Neubau)
B = Übrige Bauten (Neubau)
C = Wohnbauten (Umbau)
D = Übrige Bauten (Umbau)

A = Wohnbauten (Neubau)
B = Übrige Bauten (Neubau)
C = Wohnbauten (Umbau)
D = Übrige Bauten (Umbau)

Feuerschäden

Insgesamt wurden der AGV 857 Feuerschäden gemeldet (2018: 923). Die Anzahl der Feuerschäden bewegte sich leicht unter dem Niveau des Vorjahres. Die Schadensumme dagegen war leicht höher und betrug CHF 24.48 Mio. (2018: CHF 24.07 Mio.). Der Trend der Feuerschadensummen aus den letzten 40 Jahren ist abnehmend, jedoch kann es zu markanten Ausnahmen kommen, wie im Jahr 2013 mit dem Brand im Campus Brugg-Windisch.

Wie bereits im Vorjahr verzeichnete die AGV erneut mehrere teure Schäden. Die grössten 20 Brandfälle 2019 machten rund 60 Prozent der gesamten Feuerschadensumme aus. Die AGV hatte wiederum etwa gleich viele Schäden mit einer Schadensumme von CHF 100’000.00 oder höher zu verzeichnen, nämlich 50 Fälle (2018: 52).

Blitzschlag

Obwohl der Aargau von heftigen Sommergewittern weitgehend verschont blieb, waren Blitzschläge erneut die häufigste Schadenursache bei den Feuerschäden. Der AGV wurden insgesamt 304 Blitzschäden gemeldet (2018: 294). Die Schadensumme liegt mit CHF 1 Mio. unwesentlich tiefer als im Vorjahr (2018: CHF 1.09 Mio.). Auch bei der Verteilung der Blitzschäden auf direkte und indirekte Blitzschläge liegen die Zahlen sehr nah beieinander. 27 Fälle, exakt genau gleich viele wie im Vorjahr, wurden durch direkt ins Gebäude einschlagende Blitze verursacht. Die Schadensumme betrug CHF 0.254 Mio. (2018: CHF 0.375 Mio.). 277 Fälle mit einer Schadensumme von CHF 0.743 Mio. entfielen auf indirekte Blitzschäden (2018: 267 Fälle / CHF 0.715 Mio.). Von einem indirekten Blitzschaden wird gesprochen, wenn ein Blitz ausserhalb des Gebäudes in eine Stromleitung einschlägt und dadurch eine Überspannung entsteht, die an elektrischen Einrichtungen und Geräten im Gebäude einen Schaden verursacht.

Brände, deren Ursache ungeklärt ist

Erneut hatten Brände, deren Ursache unbekannt ist oder noch nicht eindeutig geklärt werden konnte, den höchsten Anteil an der Feuerschadensumme. Meist war der grosse Zerstörungsgrad der Grund, weshalb die Brandermittler die Ursache nicht eindeutig bestimmen konnten.

Insgesamt wurden 57 Brände mit ungeklärter Ursache gemeldet (2018: 80). Dies entspricht 6.7 Prozent aller Fälle (2018: 8.7 Prozent). Die Schadensumme betrug CHF 8.7 Mio. (2018: CHF 5.6 Mio.) und machte damit 35.6 Prozent der Gesamtschadensumme im Jahr 2019 aus (2018: 23.1 Prozent).

Die gesamte Schadenbelastung durch Feuerschäden im Berichtsjahr betrug CHF 0.111 pro CHF 1’000.00 Versicherungssumme (2018: CHF 0.112). Sie lag damit erneut unter dem Durchschnitt der letzten 20 Jahre mit CHF 0.137 pro CHF 1’000.00 Versicherungssumme.

Elementarschäden 2019

Im Berichtsjahr blieb der Kanton Aargau glücklicherweise von grösseren Elementarereignissen verschont. Gleichwohl sorgten verschiedene kleinere Sturm- und Hagelereignisse für insgesamt über 3’300 Schadenmeldungen.

Die meisten Schäden mit der grössten Schadensumme verursachte das Sturmtief Bennet. Betroffen war der ganze Kanton Aargau. Am 4. März 2019 war dieser Sturm für 1’077 Schadenmeldungen mit einer Schadensumme von insgesamt CHF 1.87 Mio. verantwortlich.

Am zweitmeisten Schäden und die zweitgrösste Schadensumme verursachte am 18. August 2019 ein Sommergewitter. Es resultierten 258 Schadenmeldungen mit einer Schadensumme von CHF 1.07 Mio. Zwar verursachte dieses Sommergewitter im Vergleich zum Sturmtief Bennet vom 4. März 2019 nur knapp 25 Prozent der Anzahl Schäden, die Schadensumme erreichte dagegen 57 Prozent.

Die durchschnittliche Schadensumme bei diesem Sommergewitter lag bei CHF 4’150.00 und war deutlich höher als diejenige von CHF 1’740.00 beim Sturmtief Bennet. Grund dafür sind die unterschiedlichen Schadenursachen. Das Sommergewitter brachte grossmehrheitlich Hagelschäden, während Bennet ausschliesslich Sturmschäden verursachte. Die grossen Unterschiede bei der durchschnittlichen Schadensumme aufgrund der unterschiedlichen Ursachen sind üblich. Zum Vergleich:

  • Beim bisher grössten Hagelschlag in der Geschichte der AGV, der sich am 13. Juli 2011 ereignete und fast 22’000 Hagelschäden verursachte, betrug die durchschnittliche Schadensumme CHF 6’500.00.
  • Das grösste Sturmschadenereignis, der Sturm Lothar vom 26. Dezember 1999 mit fast 23’000 Schadenmeldungen, führte zu einer durchschnittlichen Schadensumme von damals CHF 2’350.00. Auf das Jahr 2019 indexiert sind dies CHF 2’850.00.

Zwei weitere kleinere Winterstürme verursachten am 10. Februar 2019 und am 10. März 2019 weitere rund 400 Sturmschäden mit einer Schadensumme von insgesamt CHF 600’000.00.

Örtliche Verteilung der Sturmschäden «Bennet» am 4. März 2019

Sturmschäden Bennet

Örtliche Verteilung der Schäden vom Sommergewitter am 18. August 2019

Sommergewitter 18. August 2019

Insgesamt wurden der AGV im Berichtsjahr 3’278 Elementarschäden gemeldet (2018: 11’340). Die Schadensumme betrug CHF 5.43 Mio. (2018: CHF 32.60).

Die Belastung bei den Elementarschäden lag im Berichtsjahr mit CHF 0.025 (2018: CHF 0.151) pro CHF 1’000.00 Versicherungssumme deutlich unter dem Durchschnitt der letzten 20 Jahre von CHF 0.181 pro CHF 1’000.00 Versicherungssumme.

Elementarschäden ganzes Jahr 2019

Elementarschäden 2019

Gebäudewasserversicherung

Kennzahlen Gebäudewasserversicherung 2019

  • Die Zahl der versicherten Gebäude sank um 1.06 Prozent auf 115’207 (2018: 116’443).
  • Der Versicherungswert sank ebenfalls leicht um 0.07 Prozent auf CHF 101.42 Mrd. (2018: CHF 101.49 Mrd.).
  • Die Nettoprämieneinnahmen betrugen CHF 25.31 Mio. (2018: CHF 25.23 Mio.). Die minim höheren Prämieneinnahmen sind auf unterjährige Vertragsanpassungen zurückzuführen.
  • Insgesamt wurden der AGV 6’484 Schäden (2018: 7’065) mit einer Schadensumme von CHF 25.88 Mio. (2018: CHF 28.78 Mio.) gemeldet.

Die Anzahl Zusatzversicherungen «Aqua Plus» hat sich weiterhin erhöht. Im Berichtsjahr verfügten 67’110 Gebäude über diese sinnvolle Zusatzversicherung (2018: 65’153). Damit verfügen 58 Prozent aller bei der AGV gegen Wasserschäden versicherten Gebäude über diese Deckungserweiterung.

Schäden – Gebäudewasserversicherung

Bereits im Vorjahr war der über mehrere Jahre feststellbare Trend einer zunehmenden Schadenbelastung unterbrochen worden. Erfreulicherweise reduzierte sich die Schadensumme im Berichtsjahr erneut. Weniger Schadenmeldungen führten zu einer deutlich tieferen Schadensumme als in den Vorjahren.

Die tiefere Schadenbelastung ist hauptsächlich auf einen Rückgang der Wasserschäden infolge von Starkniederschlägen zurückzuführen. Solche Ereignisse verursachen regelmässig hohe Schadensummen, zum Beispiel durch Rückstauschäden (Wasser, das sich aus der Kanalisation zurückstaut und sich in Häuser ergiesst) oder durch Wasser, das durch das Dach ins Gebäude eindringt. Dies allein führte bereits zu einer Reduktion der Schadensumme um CHF 1.65 Mio. Erfreulicherweise gingen auch die Schadenmeldungen für Leitungsbrüche zurück. Der Schadenaufwand hierfür sank um CHF 1.46 Mio.

Zugenommen haben hingegen Schäden wegen des Überlaufens von Badewannen, Lavabos und dergleichen sowie aufgrund von undichten Plattenfugen. Diese beiden Ursachen waren auch verantwortlich für die beiden grössten Wasserschäden, die der AGV im Berichtsjahr gemeldet wurden.

Der grösste Wasserschaden im Berichtsjahr ist beim unbeaufsichtigten Befüllen eines Wasserbetts entstanden. Das auslaufende Wasser verursachte in verschiedenen tiefer liegenden Stockwerken Schäden von insgesamt rund CHF 100’000.00. Es handelt sich hierbei um einen aussergewöhnlichen Fall. Solche Schäden treten sehr selten auf, und die durch diesen Fall verursachten Kosten sind ungewöhnlich hoch.

Den zweitgrössten Schaden im Berichtsjahr mit einer Summe von rund CHF 80’000.00 verursachten undichte Plattenfugen. Hierbei handelt es sich um den grössten Schaden, den die AGV mit dieser Ursache zu verzeichnen hatte. Undichte Plattenfugen führen regelmässig zu Schäden. Glücklicherweise lag aber die durchschnittliche Schadensumme für solche Fälle über die vergangenen fünf Jahre bei nur CHF 4’200.00.

Wie bereits in den Vorjahren waren auch im Berichtsjahr Leitungsbrüche die häufigste Schadenursache mit der höchsten Schadensumme. Die Anzahl Schäden und die Schadensumme gingen im Vergleich zum Vorjahr zwar zurück, allerdings erhöhte sich deren Anteil an den Gesamtschäden im Berichtsjahr leicht. Dies ist auf die insgesamt tiefere Schadenbelastung zurückzuführen. Der AGV wurden total 3’839 Leitungsbrüche gemeldet (2018: 4’036). Das entspricht einem Anteil von 59.21 Prozent aller Wasserschäden (2018: 57.12 Prozent). Die tiefere Anzahl von Leitungsbrüchen führte bei dieser Art Schäden auch zu einer tieferen Schadensumme. Sie betrug CHF 17.06 Mio. (2018: CHF 18.52 Mio.), was einem Anteil an der Gesamtschadensumme von 65.9 Prozent entspricht (2018: 64.4 Prozent).

Mit 6’484 gemeldeten Schadenfällen (2018: 7’065) lag die Anzahl um rund 8 Prozent unter dem Vorjahr. Die Schadensumme sank gegenüber dem Vorjahr um rund 10 Prozent auf CHF 25.88 Mio. (2018: CHF 28.78 Mio.).

Die gesamte Schadenbelastung durch Wasserschäden im Berichtsjahr betrug CHF 0.255 pro CHF 1’000.00 Versicherungssumme (2018: CHF 0.284). Sie lag damit leicht unter dem Durchschnitt der letzten 20 Jahre mit CHF 0.257 pro CHF 1’000.00 Versicherungssumme.