Gemeinschaftsorganisationen

Die VKG koordiniert und unterstützt als Dachorganisation die Tätigkeiten von allen Kantonalen Gebäudeversicherungen (KGV) in der Schweiz, mit Ausnahme der Gebäudeversicherung des Kantons Bern, die nicht Mitglied ist. Die 18 KGV arbeiten in einem solidarischen System unter dem Leitsatz «Solidarität schafft Sicherheit» eng zusammen. Die VKG vertritt sowohl deren Interessen als auch die Vorteile des einzigartigen und effizienten Systems in der Schweiz. Die Bereiche Prävention, Intervention und Versicherung ergänzen einander zum Vorteil der Versicherten. Sie bilden ein einmaliges starkes Schutzsystem für Gebäude. Seit 2016 ist Dr. Urs Graf, Vorsitzender der Geschäftsleitung AGV, Präsident der VKG. Damit hat die AGV und mit ihr der Kanton Aargau einen wesentlichen Einfluss auf die Tätigkeiten der VKG.

Die VKF unterstützt die KGV bei der Verhinderung von Personen- und Gebäudeschäden. Sie erbringt Dienstleistungen sowohl im Brandschutz als auch in der Naturgefahrenprävention. In beiden Bereichen bildet die VKF Fachpersonen aus. Insbesondere ist sie Trägerin der eidgenössischen Berufsprüfung für Brandschutzfachpersonen und der höheren Fachprüfung für Brandschutzexpertinnen und ‑experten mit eidgenössischem Diplom. Im Auftrag der KGV entwickelt die VKF Präventionsinstrumente. Dazu zählen die Brandschutzvorschriften, das Brandschutzregister sowie die Online-Plattform Schutz vor Naturgefahren mit Tipps zur Minimierung von Gebäudeschäden.

Unerwartete Ereignisse wie im Unwettersommer 2021, besonders kostspielige Naturkatastrophen oder ein genereller Anstieg der Schadenbelastung: Risiken, mit denen die KGV oft konfrontiert sind. Dabei können sich die KGV und somit auch die AGV auf die Rückversicherungslösungen des IRV verlassen. Er bietet den bestmöglichen Schutz nach dem Motto «Solide Rückversicherung – zusammen mit und für die Kantonalen Gebäudeversicherungen (KGV)». Ergänzend stellt der IRV den KGV Produkte und Dienstleistungen im Zusammenhang mit dem Risikomanagement und dem Risikotransfer bereit. Bei Grossereignissen kommt es zu einer solidarischen Risikoteilung unter allen KGV sowie dem IRV. Zusätzlich gehören langfristige statistische Analysen und Auswertungen relevanter Schadenereignisse zum Dienstleistungsangebot des IRV.

Ein integrierender Bestandteil des Rückversicherungskonzepts des IRV ist die IRG. In Katastrophenfällen mit hohen Schadensummen kommt es zu einer solidarischen Risikoverteilung unter den KGV und dem IRV. Der Schadenpool der IRG bietet den KGV zusätzlichen Schutz bei Elementarschaden-Grossereignissen. Jede KGV hat eine individuell festgelegte Grossschadengrenze in Abhängigkeit ihres Versicherungskapitals. Bei Elementarschäden, welche die Grossschadengrenze übersteigen, werden diese Schäden über die IRG unter den KGV und dem IRV solidarisch verteilt. Die Grossschadengrenze ist für die AGV aktuell bei CHF 267.5 Mio. festgelegt.

Der SPE stellt seinen 17 Mitgliedern im Fall eines Erdbebens pro Kalenderjahr maximal zwei Mal zwei Milliarden Schweizer Franken zur Verfügung (die Gebäudeversicherung Zürich verfügt über eine eigenständige Erdbebendeckungslösung und ist daher nicht Mitglied des SPE). Mit dem SPE können die betroffenen KGV bei heftigen Ereignissen zumindest einen Teil der Schäden begleichen und damit die betroffenen Gebäudeeigentümerinnen und -eigentümer unterstützen. Dieser Schutz ist allerdings bei einem schwereren Beben kaum ausreichend. Die gesamten volkswirtschaftlichen Kosten eines Erdbebens können 100 Milliarden Franken übersteigen. In der Schweiz kann jederzeit ein starkes Erdbeben auftreten. Gemäss der nationalen Risikoanalyse «Katastrophen und Notlagen Schweiz 2020» des Bundesamts für Bevölkerungsschutz gehören Erdbeben zusammen mit Strommangellagen und Pandemien zu den grössten Risiken für die Schweiz.

Die PS fördert Projekte angewandter Forschung, die sich mit integralem, gebäudebezogenem Risikomanagement befassen. Regelmässig werden Ausschreibungen in den Bereichen der Schaden- und Risikoanalyse, der Entwicklung und Bewertung von Schutzmassnahmen sowie der Kommunikation lanciert. Da Naturgefahren für die KGV das grösste Risiko darstellen, bezieht sich die Projektförderung auf dieses Thema. Dank der PS werden Lösungen erarbeitet, die vorwiegend durch die KGV und die VKF umgesetzt werden. Weniger Schäden bedeutet geringere Kosten. Die Stiftung trägt somit indirekt zu günstigen Prämien bei.