Feuerwehrwesen

Feuerwehrwesen

Mit einem virtuellen Training wurden die Angehörigen des Feuerwehrinstruktorenkorps vertieft als Einsatzleiterinnen und -leiter ausgebildet. Für die Gebäudeversicherungen Luzern und Aargau wurden im Jahr 2023 zwei mobile Brandsimulationsanlagen gebaut. Die Verträge für das Mietmodell Brandschutzausrüstung konnten unterschrieben werden. Einmal mehr investierte die AGV mit den Schülertagen in die Zukunft. Im Berichtsjahr wurden die aargauischen Feuerwehren zu 5’835 Einsätzen aufgeboten.

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Ausbildung / virtuelles Einsatztraining

Rund 75 Feuerwehrinstruktorinnen und -instruktoren absolvierten am 24. und 25. November 2023 in Oberentfelden in einem Schulungsbus ein virtuelles Einsatztraining. Mittels verschiedener virtueller Szenarien wurden Einsatzführung und -grundsätze geübt. Zum Einsatz kamen realitätsnahe Szenarien wie beispielsweise ein Küchen- oder Zimmerbrand, eine Gasexplosion in einem Wohnhaus, ein Pkw-Brand mit einem Hybridfahrzeug oder in einer Tiefgarage, ein Lkw-Unfall mit auslaufendem Gefahrengut und ein Unfall auf der Autobahn mit mehreren beteiligten Fahrzeugen im Nebel.

Der Schulungsbus eignet sich hervorragend für die Ausbildung mittels kurzer Szenarien, hauptsächlich für die Schulung der sogenannten Chaosphase direkt nach einem Ereignis. In Kleingruppen von sechs bis zehn Personen wurden deshalb vor allem Problemerfassung, Schadenplatzorganisation, Entschlussfassung und Befehlsgebung geübt.

Das Training im Schulungsbus bietet grosse Vorteile: Es kann etwa eine Vielzahl verschiedener Szenarien mit geringem Aufwand optimal geübt werden. Da sich die virtuellen Szenarien laufend dynamisch dem Zeitverlauf und den gemachten oder den unterlassenen Taktikschritten anpassen, ist das Training maximal realitätsnah, und die Fähigkeit, unter Stress die richtigen Entscheidungen zu treffen und in der Gruppe zu arbeiten, kann trainiert werden.

Im Jahr 2024 werden die Aargauer Feuerwehroffizierinnen und -offiziere anlässlich ihres Weiterbildungskurses mit dem virtuellen Training zu Einsatzleiterinnen und -leitern ausgebildet.


Die Einsatzleitung und mehrere Funktionsträgerinnen und -träger arbeiten an ihren Arbeitsplätzen mit Grossbildschirmen die ihnen zugeteilten Aufgaben ab.

Die Einsatzleitung und mehrere Funktionsträgerinnen und -träger arbeiten an ihren Arbeitsplätzen mit Grossbildschirmen die ihnen zugeteilten Aufgaben ab.

Sie bewegen mit dem Joystick Fahrzeuge und Einsatzpersonen durch die Organisations- und die Chaosphase.

Sie bewegen mit dem Joystick Fahrzeuge und Einsatzpersonen durch die Organisations- und die Chaosphase.

Ersatzbeschaffung mobile Brandsimulationsanlagen

Die gute Ausbildung von Atemschutzgeräteträgerinnen und -trägern im Umgang mit dem Strahlrohr und dem gezielten Wassereinsatz trägt massgeblich zur Schadenverminderung bei. Insbesondere bei noch kleineren Bränden können Folgeschäden verringert werden. Im Berichtsjahr wurden die beiden neuen mobilen Brandsimulationsanlagen fertig gebaut. Erneut wird es wieder zwei Trailer mit Übungsmöglichkeiten geben. Im ersten Trailer können Brände in verwinkelten Räumen simuliert werden wie beispielsweise ein Fahrzeugbrand in einer Garage oder ein Tumblerbrand in einer Waschküche. Im zweiten Trailer werden Brände in einem Wohnraum mit Küche simuliert. Die neuen Anlagen können im ersten Quartal 2024 in Betrieb genommen werden.

3 Anlage A neue MBA

Mietmodell Brandschutzausrüstung

Im Berichtsjahr konnten alle notwendigen Werkverträge für das innovative AGV-Mietmodell für Brandschutzausrüstung unterzeichnet und die Warm-up-Phase, die bis Ende 2024 dauert, gestartet werden. In dieser Phase werden die Abläufe – von der Bestellung über die individuelle Anmessung der Ausrüstung bis hin zur Auslieferung – mit einigen Feuerwehren getestet. Ab dem 1. Januar 2025 können dann alle Feuerwehren die neue Ausrüstung im Mietmodell beziehen.

Die vielen Vorteile des Mietmodells der AGV für die Feuerwehren liegen auf der Hand. Mussten bisher alle Feuerwehren ihre Brandschutzausrüstung in oftmals kleinsten Mengen selbst beschaffen, können künftig Jacken, Hosen, Stiefel und Handschuhe bei der AGV bestellt und gemietet werden – hohe Beschaffungskosten und der Aufwand bei personellen Wechseln entfallen. Im Mietpreis inbegriffen sind das individuelle Anmessen der hochwertigen Ausrüstung, ein Reparaturservice sowie die komplette Beschriftung bestehend aus Rückenschild mit dem jeweiligen Namen der Feuerwehrorganisation, Namensschild sowie Funktionsschild an der Brust, dem Badge der Feuerwehrorganisation am Oberarm und dem Gradabzeichen. Finanziert wird das AGV-Mietmodell einerseits über die Mieteinnahmen, andererseits gehen 50 Prozent zulasten des Interventionsfonds der AGV.

AGV-Schülertage 2023

Von April bis Oktober 2023 wurden die beliebten AGV-Schülertage bereits zum fünften Mal durchgeführt. Rund 1’950 Schülerinnen und Schüler der vierten und fünften Klasse besuchten die 20 Ausbildungstage. Seit der ersten Durchführung im Jahr 2012 wurde insgesamt 8’950 Kindern die Möglichkeit gegeben, einen der AGV-Schülertage zu besuchen.

Pro Tag erhalten so bis zu 100 Schülerinnen und Schüler einen praktischen Einblick in die Arbeit der Feuerwehr und können unter fachmännischer Anleitung hautnah miterleben, wie man einen Brand bekämpft oder eine Überschwemmung verhindert.

Konkret lernen die Schülerinnen und Schüler, wie ein Feuer entsteht und wie es vermieden werden kann. Zudem dürfen sie, ausgerüstet mit Schutzkleidung und unter Anleitung, aktiv mit Wasser oder einer Löschdecke selbst Feuer löschen. Im zweiten Teil erfahren die Kinder, wie man Hochwassergefahren erkennt und sich im Notfall richtig verhält und korrekt alarmiert. Sie lernen, wie man sich vor Hochwasser schützt, und finden unter anderem am Modell ganz praktisch heraus, wie Sandsäcke richtig eingesetzt werden.

Mehr zum AGV-Schülertag

Lektion "Hochwasser"

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Gebäudebrand löschen

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Pfannenbrand löschen

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Experiment: Wasser in heisses Öl kippen

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A = Löschwasserversorgung
B = Feuerwehrfahrzeuge
C = Feuerwehrlokale
D = Jahrespauschale an theoretische Investitionskosten einer Feuerwehr

Die Einsätze im Überblick

Im Berichtsjahr wurden die aargauischen Feuerwehren zu 5’835 Einsätzen aufgeboten (2022: 5’689).

Die Einsätze der Feuerwehren im Überblick20232022
Gebäudebrände292331
Waldbrände2118
Gras-, Bord- und Abfallbrände3358
Fahrzeugbrände6684
Elementarereignisse657450
Öl-, Chemie- und Umwelteinsätze340328
Rettungen bei Verkehrsunfällen2936
Personenrettungen aus Wohnungen, Lift usw.762741
Tierrettungen7079
Wespen- und Hornissennester entfernen364368
Verkehrsregelungen, Saalwache etc.452468
Andere Hilfeleistungen1'4791’508
Alarm ohne Einsatz (vorwiegend automatische Brandmeldungen)1'2701’220
Total5'8355'689