Die erste Feuerversicherung der Schweiz entstand im Kanton Aargau. Einrichtungen oder Institutionen, bei denen das eigene Hab und Gut versichert werden konnte, kannte das Mittelalter nicht. Wer durch ein Feuer geschädigt wurde, war auf notlindernde Gaben von Nachbarn, des Dorfes oder der Stadt angewiesen. Bisweilen boten auch umliegende Ortschaften Unterstützung an. Unter Umständen erlaubte die Obrigkeit geschädigten Personen, eine Kollekte zu sammeln, oder verordnete die Sammlung, als sogenannte Liebessteuer, selbst. Diese Sammlungen belasteten die Bevölkerung und machten den Ruf nach staatlicher Regelung laut. Beschleunigt wurde dieses Anliegen, als das Fricktal Anfang des 19. Jahrhunderts zum Aargau stiess. Das Fricktal gehörte zum vorderösterreichischen Breisgau. Dort existierte seit 1764 als Bestandteil der Reformbemühungen von Kaiserin Maria Theresia eine «Feuerassekuranz-Societät». Um die Sicherheit der Hypothekargläubiger weiterhin zu gewährleisten, beschloss die Aargauer Regierung schon 1804, diese Versicherung weiterzuführen und auf den ganzen Kanton auszudehnen.