Gemeinschaftsorganisationen

Die Gemeinschaftsorganisationen der Kantonalen Gebäudeversicherungen, 2022

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Vereinigung Kantonaler Gebäudeversicherungen (VKG)

«Solidarität schafft Sicherheit» – unter diesem Leitsatz arbeiten 18 Kantonale Gebäudeversicherungen (KGV) für die Bevölkerung eng zusammen. Prävention, Intervention und Versicherung bilden die drei Eckpfeiler des «dreifachen Schutzes». Die VKG ist der Dachverband der KGV und zugleich die Dachorganisation von fünf Gemeinschaftsorganisationen. Sie koordiniert die Aktivitäten der Organisationen und vertritt die gemeinsamen Interessen der KGV auf nationaler Ebene und über die Landesgrenzen hinaus. Die VKG schafft dadurch eine gemeinsame Identität und positioniert sie auf dem Markt. Sie stärkt damit das System des «dreifachen Schutzes» langfristig. Seit 2016 ist Dr. Urs Graf, Vorsitzender der Geschäftsleitung AGV, Präsident der VKG.

Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen (VKF)

Die VKF unterstützt die KGV im Bereich Prävention. Das Angebot umfasst sowohl Brandschutz als auch Naturgefahrenprävention. Sie richtet ihren Fokus auf die Verminderung von Personen- und Gebäudeschäden und entwickelt für die KGV verschiedene Präventionsinstrumente. Im Brandschutz sind dies zum einen die schweizweit verbindlichen Brandschutzvorschriften und zum anderen das Brandschutzregister. Im Bereich Naturgefahrenprävention bewirtschaftet sie die Online-Plattform «Schutz vor Naturgefahren»; sie enthält Tipps zur Minimierung von Gebäudeschäden. Des Weiteren führt die VKF Aus- und Weiterbildungen in den Bereichen Brandschutz und Naturgefahrenprävention durch und organisiert eidgenössische sowie Zertifikatsprüfungen. Bei den eidgenössischen Prüfungen erlangen Absolventinnen und Absolventen den Abschluss als Brandschutzfachfrau beziehungsweise Brandschutzfachmann mit eidgenössischem Fachausweis oder die höhere Fachprüfung als Brandschutzexpertin beziehungsweise Brandschutzexperte mit eidgenössischem Diplom. Die VKF-Zertifikatsprüfungen sind schweizweit bekannt und geniessen in der Branche ein hohes Ansehen.

Interkantonaler Rückversicherungsverband (IRV)

Der IRV ist die Versicherung der KGV. Er bietet diesen Schutz für ihr Kerngeschäft an, die Schadenbewältigung. Die Rückversicherung des IRV deckt Grossrisiken ab und gleicht für die einzelnen KGV Schwankungen im langfristigen Schadenverlauf aus. Dank der Risikodiversifikation über alle KGV ist der IRV in der Lage, den KGV umfassenden Versicherungsschutz zu günstigen Prämien zu gewähren. Des Weiteren stellt der IRV den KGV Produkte und Dienstleistungen im Zusammenhang mit dem Risikomanagement und dem Risikotransfer bereit. Langfristige statistische Analysen sowie Auswertungen relevanter Schadenereignisse gehören ebenfalls zum Dienstleistungsangebot des IRV.
Als Katastrophenversicherung haben die KGV und der IRV zusammen die Interkantonale Risikogemeinschaft (IRG) geschaffen. Sie bildet das Herzstück der Solidarität. Im Fall von Naturkatastrophen mit hoher Schadenbelastung bei einzelnen KGV kommt es zu einer solidarischen Risikoverteilung bzw. Schadenteilung unter allen KGV und dem IRV.

Schweizerischer Pool für Erdbebendeckung (SPE)

Im Fall eines Erdbebens wird der SPE aktiv. Er stellt seinen 17 Mitgliedern pro Kalenderjahr maximal zwei Mal zwei Milliarden Franken zur Verfügung. Damit können ein Teil der Schäden durch die jeweilige KGV gedeckt und die betroffenen Gebäudeeigentümerinnen und -eigentümer im Ereignisfall unterstützt werden. Bei einem schweren Erdbeben reichen zwei Milliarden Franken allerdings nicht aus – die gesamten volkswirtschaftlichen Kosten eines Erdbebens können diesen Betrag um ein Mehrfaches übersteigen.

Präventionsstiftung der Kantonalen Gebäudeversicherungen (PS)

Die PS vergibt Förderbeiträge an Projekte angewandter Forschung im Bereich Naturgefahren. Naturgefahren nehmen zu und erhöhen das Gefahrenpotenzial. Sie stellen für die KGV das grösste Risiko dar, weswegen sich die Projektförderung auf dieses Thema konzentriert. Dank der Projektförderung der Stiftung werden Lösungsansätze erarbeitet, die in erster Linie durch die KGV und die VKF umgesetzt werden. Weniger Schäden bedeuten geringere Schadenzahlungen. Die Stiftung trägt somit indirekt dazu bei, dass die Gebäudeeigentümerinnen und -eigentümer von günstigen Prämien profitieren. Ein kürzlich abgeschlossenes Projekt beschäftigte sich mit Nudging-Massnahmen zur Sensibilisierung der Eigentümerschaft für Gebäudeschutzmassnahmen. Ausserdem wurde mit «Windschutz – einfach vernetzt» ein innovatives Entwicklungsprojekt ins Leben gerufen, das Storen auch gegen Wind schützen kann. Als Erweiterung zu «Hagelschutz – einfach automatisch» wird somit ein Rundumschutz für die Storen gegen Wind und Hagel beabsichtigt.